Nofretetes Wiederkehr
Ein Farbenmeer im Hennarot der Haare schöner Schein,
gestreut das Licht weich atmosphärisch, scheint’s in das Auge warm hinein.
Zart ist die Haut, ganz ebenmäßig, erstrahlt im hellen Licht,
beginnend aufwärts zu den Schultern, im Zentrum seitlich das Gesicht.
Gescheitelt kunstvoll rechts das Haar im Bogen links zur Seite,
das Scheiteldreieck an der Stirn liegt schräg zum Ohr in Schläfenbreite.
Geschwungen schön am Ohr entlang drei wunderschön geflocht’ne Zöpfe.
Am ob’ren hint’ren Muschelrand zu seh’n scheinbar zwei winzig Knöpfe.
Das rechte Auge unterhalb gezupfter Augenbraue
ziert ein Symbol der Sinneslust, belebt das Alltagsgraue.
Formschön des Kinns Kontur zum Mund, absteigend längs des Bildes Schräge,
verläuft’s spitz zu, am Ende rund, entlang auf seinem Königswege.
Der Mund zeigt sanfte Sinnlichkeit, zum Kuss wohl oft bewogen.
Der Glast der Lippen seidenrot, apart der Amorbogen.
Ästhetisch liegt auf gerader Linie das wohlgeformte Schulterpaar.
Ätherisch an die linke Schulter schmiegt sich das lange rote Haar.
Der Unterarm links angewinkelt in einer Ebene mit der Hand,
gleichlaufend mit dem Oberarm und des Kinnes unt’rem Rand.
Grazil die linke Hand geführt, vorm Mund geneigt fast alle Finger,
der kleine gerade durchgestreckt, berührt des Kusses Überbringer.
Im Einklang mit dem Mund, den Haaren der Fingernägel rote Glanz,
natürlich ihre Form und Länge, wär‘ reizvoll auf der Haut ihr Tanz.
Die Unterlippe schmückt ein Ring, gepierct rundum durch ihre Mitte;
war’s einst archaisch alter Brauch, ist’s heute chic, moderne Sitte.
Die Augen grün, schau’n fokussiert, nach vorne, nicht ins Leere,
als ob Ersehntes ihnen nah in ihrem Blickfeld wäre.
Die Wimpern fein, nicht allzu lang, dezent Kajal betonte Lider.
Die Nase edel, gerade, schlank, kehrt Nofretete durch sie wieder.
( Inspiriert durch Lena, geschrieben am 1. September 2015 ) ✍